Alle Rechte bei B'Tselem

Mit dem Satz Willkommen in der Hölle wurden palästinensische Gefangene von ihren Peinigern begrüßt. Und wie die Hölle aussieht, beschreibt die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem in 55 Einzelschicksalen. Steigen Sie herab in die Hölle und lesen Sie!

"Welcome to Hell" ist ein Bericht über die Misshandlung und unmenschliche Behandlung von Palästinensern in israelischer Haft seit dem 7. Oktober 2023. B'Tselem hat Aussagen von 55 Palästinensern gesammelt, die in diesem Zeitraum inhaftiert und wieder freigelassen wurden, fast alle ohne Anklage. Ihre Aussagen offenbaren die Folgen der überstürzten Umwandlung von mehr als einem Dutzend israelischer Militär- und Zivilgefängnisse in ein Netz von Lagern, in denen die Misshandlung von Gefangenen zur Regel geworden ist. Diese Einrichtungen, in denen jeder Gefangene absichtlich harten und unerbittlichen Schmerzen und Leiden ausgesetzt wird, sind de facto Folterlager.

"Wir wurden nach Megiddo gebracht. Als wir aus dem Bus stiegen, sagte ein Soldat zu uns: "Willkommen in der Hölle".
Aus der Aussage von Fouad Hassan, 45, aus Qusrah im Bezirk Nablus
(Text von B'Tselem)

Eine Auswahl von Einzelaussagen, übersetzt von DeepL (kostenlose Verssion) - B'Tselem: Welcome to Hell (Auszüge)

Fast alle saßen ohne Anklage im Gefängnis. Alle berichten von systematischer Folter und Mißhandlung. Wer als Palästinenser in israelische Haft kommt, hat keine Rechte mehr: erniedrigende Gewalt, Vergewaltigung, Hunger, Schlafentzug, fehlende medizinische Versorgung.

Jüngstes Beispiel: 9 Soldaten vergewaltigen einen Palästinenser und fügen ihm schwerste Verletzungen (rektal) zu. Finanzminister Bezalel Smotrich und "Sicherheitsminister" Itamar Ben-Gvir solidarisieren sich mit den Vergewaltigern. Am  ärgsten ergeht es den Gefangenen aus Gaza, die im Gefängnis Tse Teiman. Aber das ist nur die Spitze eines Eisberg.

Anfang Oktober (vor dem 7.10.2023) befanden sich 5.200 Palästinenser in Haft, 1.319 von Ihnen waren sogenannte Administrativhäftlinge, ohne Anklage, ohne Gerichtsverfahren, ohne anwaltliche Vertretung. Anfang Juli 2024 waren es 9.623 Gefangene, davon 4.781 Administrativhäftlinge.

"Diese Regierung hat uns auf einen moralischen Tiefpunkt getrieben und erneut ihre völlige Mißachtung menschlichen Lebens unter Beweis gestellt", so die Zusammenfassung der israelischen NGO B'Tselem.   

Weitere Höllenqualen:

  1. Bericht aus der Hölle
  2. Folter und Misshandlung israelischen Gefängnissen

Informationsquelle:

  1. jungeWelt, 09.08.2024
  2. junge Welt 24.08.2024
  3. Der Bericht von B'Tselem - B'Tselem ist eine israelische Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschenrechtsverletzungen, gleich von welcher Seite sie begangen werden, zu dokumentieren. 
  4. 12seitige Zusammenfassung des Berichts
  5. B'Tselem - Internetseite (Start)
  6. Eigener Artikel über das Buch  Das Gefängnissystem in Palästina