Ahmad Khalefa verbrachte fast vier Monate im Gefängnis. In einer seiner Gerichtsverhandlungen sagte er über die grausamen und unmenschlichen Haftbedingungen im Megiddo-Gefängnis aus. Er beschrieb den systematischen Nahrungsentzug, die unzureichende Kleidung und die entwürdigenden Misshandlungen durch die Gefängniswärter.

Nach dieser Aussage wurde Ahmad Khalefa Repressalien ausgesetzt, einschließlich körperlicher Gewalt, und in ein anderes Gefängnis verlegt.Aus einem Bericht von Amnesty International

Und weiter berichtet medico international:

»Jeden Tag sind sie willkürlich in eine Zelle eingedrungen, haben die Gefangenen verprügelt und Hunde auf sie gehetzt. Rund um die Uhr wurde die israelische Nationalhymne gespielt, sodass niemand schlafen konnte.« Manchmal gaben sie allen Männern in einer Zelle eine einzige Zigarette, in der Hoffnung, einen Streit darum zu entfachen. Miteinander reden war untersagt. Überall waren Kameras. Als sie sich trotzdem einmal leise unterhielten und dabei lächelten, schritten die Wärter sofort massiv ein mit den Worten: »Ihr freut euch wohl über das, was die Hamas tut!«

Khalifas Zelle galt als rebellisch, weil die Insassen sich nicht alles widerstandslos gefallen ließen. Deshalb wurden sie immer wieder bei strömendem Regen und winterlichen Temperaturen auf den Boden des Innenhofs geworfen, während die Wärter alles in der Zelle zerstörten, was sie finden konnten. Das war nicht viel, aber sie nahmen ihnen selbst die beiden einzigen Bücher.

»Ich habe nicht oft in dieser Zeit geweint«, erzählt Khalifa, »vielleicht drei- oder viermal. An das letzte Mal erinnere ich mich besonders gut. Es war, als ein Wärter mir zu verstehen gab, er wisse, wer ich bin, und halte mich nicht für einen Verbrecher. Man kann viel aushalten, aber wenn alles, was dich zum Menschen macht, ausradiert ist, kann ein Zeichen der Menschlichkeit dich völlig aus der Fassung bringen.«

Quellen:

  1. Amnesty International
  2. medico international