Das Töten und das Leid der Menschen in Palästina müssen ein Ende haben! Menschenkette in Köln für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand.

Sonntag, 07.07.2024 - eine Rede von Tanya Ury, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nah-Ost

Es riefen dazu auf: Palästinensische Gemeinde Köln, Institut für Palästinakund e.V. Bonn, IPPNW-Regionalgruppe Köln, DFG/VK, MERA25, Nachdenkseiten, Was tun, Café Palestine Colonia, Camp for Palestine, Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Palästinensische Gemeinde in Koblenz und Umgebung e. V. und andere.

Tanya Ury, Mitglied der Organisation Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nah-Ost, hat uns erlaubt, ihre Rede hier zu veröffentlichen.
Das Gedicht "palästinas kind" - Bestandteil Ihrer Rede - endet mit den Worten: es waren doch meinesgleichen, die seinesgleichen zerstörten.

 

NIE WIEDER! 
NIE WIEDER!

Dieser Slogan wurde regelmäßig, seit langer Zeit, von Deutschen auf Erinnerungsveranstaltungen zudem Zweiten Weltkrieg ausgesprochen und in der Presse, wiederholt. Man will hoffen, dass es ernst gemeint war.

Doch was sollen diese Worte bedeuten, wenn die Regierungsmaschine sie heute verkündet? ...  Was würde dieser Spruch dann heute aussagen: Nie wieder darf ein Genozid von Deutschland verbrochen werden? Es ist schon längst heuchlerisch geworden, den Appell „Nie wieder!“ zu rufen und zu behaupten dies sei ein Anliegen; leider merken zu wenige, dass es eine Lüge ist.

Seitdem ich die letzte Rede „STOPPT DEN VÖLKERMORD!“ in Düsseldorf, erst vor einem Monat gehalten habe, wurden weitere 3000 Palästinenser*innen getötet. Es waren meistens Zivilisten, über die Hälfe davon Frauen und Kinder. Und Deutschland unterstützt Netanjahus mörderische Armee mit Waffen, um den Krieg in Gaza weiterzuführen, der inzwischen seit neun Monaten geführt wird.

In diese Zeit wäre ein Kind im menschlichen Mutterleib gereift und geboren - ein Kind das geliebt, geschätzt und beschützt werden sollte. Und nicht schon Krieg erleben müsste oder auch getötet würde, vielleicht auch zusammen mit seinen Familienmitgliedern, wie so viele in Palästina es erleben.

90% des palästinensische Volkes in Gaza sind vertrieben worden. 1,9 Millionen, und es sind mindestens 38,000 seit der israelischen Invasion, getötet worden. Es fing angeblich als Krieg gegen die Hamas an, doch ist es zu einem Vernichtungskrieg geworden, der gegen unbewaffnete Menschen geführt wird, wo die Welt wegschaut und nicht genug getan wird, um diese Taten zu verhindern. Es sieht auch nicht aus, als wäre die israelische Regierung bereit, mit diesem Krieg aufzuhören,

Israel hat die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs im Genozid-Verfahren im Januar, sofortige humanitäre Maßnahmen im Gazastreifen zu ergreifen, missachtet.

Ich bin Künstlerin und Jüdin, deren Familienmitglieder Opfer des Holocaust-Genozids geworden sind. Ich und meine Familie sind in unserem Leben davon geprägt worden, also habe ich das Brutale, das in Gaza geschieht, auch zu meinem Anliegen gemacht. Deswegen bin ich auch schon vor vielen Jahren Mitglied des Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, geworden. Wir als Gruppe verstehen, dass es erst recht jetzt wirklich nie wieder so sein darf, und gerade in Palästina.

Wir alle kommen hier heute in Köln zusammen, um aus unserer Empörung, jedoch auch aus Liebe eine Menschenkette zu bilden und der Welt die Botschaft zu senden, dass wir als Zeichen der Solidarität für Frieden in Gaza zeigen wollen.

Wir bilden eine Kette wie eine aus Perlen der Weisheit, und fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. Dass das Töten und das Leid der Menschen in Palästina ein Ende haben muss; und wir fordern Menschenwürde für alle Menschen!

 

Referenzen:

  1. Die Internetseite von Tanya Ury
  2. Zum Veranstaltungshinweis